Egoismus oder Selbstsorge?

In unserer Gesellschaft ist die negative Einstellung zu Egoismus tief verwurzelt. Das beeinflusst unser Leben mehr als wir denken. Infolgedessen vergessen wir oft an uns selbst zu denken und unsere Bedürfnisse zu beachten. Uns fehlt die Fähigkeit für uns selbst zu sorgen. Dabei merken wir gar nicht wie Altruismus zu einem Hindernis auf unserem Weg zum glücklichen Leben wird.

Egoismus als „kranke Einstellung”
Dass uns jemand schon in jungem Alter als egoistisch genannt haben mag, ist vielleicht nichts Merkwürdiges. Unter Kindern bekommt man das oft zu hören. Eltern, die ihre Kinder belehren wollen, sagen: "Sei nicht egoistisch!". Und kaum jemand sieht daran etwas Falsches.

Natürlich ist Selbstsucht, also sich selbst auf den Sockel zu stellen und sich und seine Bedürfnisse als höherwertig sehen, nicht richtig. Aus der Sicht unserer Philosophie nennen wir genau diese Haltung "krank" und glauben, dass sie durch eine gesunde ersetzt werden sollte, d.h. man sollte anfangen, auf sich selbst zu achten. Wir halten aber auch nichts von dem Begriff „gesunder Egoismus“. Dies ist ein Oxymoron, der aus zwei sich widersprechenden Begriffen besteht. Es klingt ein so ein bisschen wie „gesunde Grippe“ und diese Wortkombination würde doch von niemanden ernst genommen werden.

Selbstsorge
Unabhängig von Bildung, sozialem Status oder Eigentum kommt die Fähigkeit, sich um sich selbst zu sorgen, unter uns leider sehr selten vor. Für die meisten Menschen ist die Erfüllung ihrer Bedürfnisse gleichbedeutend mit Egoismus. Aus Angst, dass uns Selbstsucht vorgeworfen werden könnte, verhalten wir uns nicht vorteilhaft gegenüber unserem Körper. Das Bestreben, "nicht als egoistische Person rüberzukommen" oder "geliebte Menschen vor Selbstsucht zu schützen", ist größtenteils eine unbewusste Handlung, schon eine Art Gewohnheit. Meistens hat man dabei gute Absichten, aber die Auswirkungen können unterschiedlich sein.

Warum geschieht das? Dies ist auf ein Missverständnis der Begriffe zurückzuführen. Wir fragen uns nämlich leider viel zu selten, was uns wirklich wichtig ist oder was das Wort "Egoismus" überhaupt bedeutet.

Das Gegenteil von Egoismus ist Altruismus – also das Konzentrieren auf andere Menschen, und der daraus fließende Respekt ihnen gegenüber. Doch sollte das Respektieren der anderen die Selbstachtung nicht behindern. Trotzdem ist es für viele Menschen eine große Schwierigkeit, diese beiden Einstellungen in Einklang zu bringen.

Dies liegt daran, dass wir immer mehr die Fähigkeit verlieren, Dinge objektiv wahrzunehmen. Aus diesem Grund führt das Handeln zu eigenem Vorteil häufig zu Unzufriedenheit und Schuldgefühlen. Und obwohl unser Menschenverstand vorgibt, dass das richtig ist, seine eigenen Bedürfnisse zu befriedigen, wundern wir uns, warum wir uns nicht gut fühlen, wenn wir etwas für uns selbst tun.

Ein solcher Zustand begünstigt sicherlich kein glückliches Leben. Wir denken, dass die Selbstachtung eine unerlässliche Fähigkeit für jeden von uns ist.
Es kann in jedem Lebensabschnitt entwickelt werden und man sollte dies auf jeden Fall wagen.

Dies ist ein wichtiges Thema, das auf Themen wie Selbstwertgefühl und Durchsetzungsvermögen bezogen werden kann.

Das Unterbewusstsein spielt hier eine wichtige Rolle. Das, was es beinhaltet und wie es aufgebaut ist, wirkt sich auf unsere persönlichen Kompetenzen aus, einschließlich der Fähigkeit, auf sich selbst zu achten.

Man sollte hier ansprechen, dass der richtige Umgang mit sich selbst der Schlüssel zu Beziehungen mit anderen Menschen ist und das in jedem Umfeld. Dies gilt auch für die tiefsten Beziehungen, in denen wir leben und die viele Menschen beschäftigen. Die Beziehung der beiden Partner spiegelt sich auch in der Art und Weise wider, wie sie ihre Kinder großziehen, und bestimmt möchte jeder ein guter Elternteil sein. Sich um sich selbst zu kümmern, betrifft so viele Bereiche unseres Lebens, dass es sich lohnt, diese Fähigkeit zu erlernen.

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